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1 Helmut Newton Italian Vogue Monte Carlo 2003 copyright Helmut Newton Foundation 2 2 scaled

Polaroid-Ausstellung in Berlin: Die sofortige Magie in der Helmut Newton Stiftung

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Die Polaroid-Fotos haben dieses einzigartige Je-ne-sais-quoi: einen authentischen Korn, einen Hauch von Nostalgie und vor allem diese unvergleichliche Magie, das Bild vor unseren Augen erscheinen zu sehen. Und anscheinend haben selbst die größten Namen der Modefotografie ihrem Charme nicht widerstehen können.

Diese Woche ehrt die Helmut Newton Stiftung in Berlin diese ikonische Ästhetik mit Polaroids, einer Ausstellung, die die Werke von Helmut Newton neben anderen Fotografen versammelt, die das Polaroid in all seinen Formen erkundet haben: als Einzelbild, als Mosaik oder auch als Buch.

Ein faszinierender Einblick in die Welt des Polaroids, der Sie sicherlich dazu bringen wird, sich wieder in diese Vintage-Klischees zu verlieben.

Ich lade Sie ein zu einer kleinen Reise in die Welt von Helmut Newton und dem Polaroid in Bildern.

Das Polaroid, dieser seltsame Gegenstand des Verlangens

Als Popkultur-Objekt par excellence hat das Polaroid die Kreativen sofort nach seiner Erfindung 1947 durch seinen Erfinder Edwin Land begeistert. 1972 nimmt das kleine Gerät eine faltbare Form an und wird vor allem erschwinglich. Es wird von einer größeren Anzahl von Fotografen, sowohl Amateuren als auch Profis, übernommen und findet seinen Platz in den Seiten von Vogue, wo die ikonischsten Models der 80er und 90er Jahre wie Cindy Crawford oder Eva Herzigová unter dem Blick von Helmut Newton posieren. Der Fotograf fühlt sich sofort zu der Kamera hingezogen, die ihm ermöglicht, einen Schnappschuss vom Shooting zu machen. Bereits zu Beginn der 1990er Jahre dient das Polaroid nicht mehr nur als Hilfsmittel zur Komposition des Bildes bei Fotoshootings, sondern wird zu einem vollwertigen kreativen Werkzeug, um die Authentizität eines Moments festzuhalten.

Die Spontaneität ist genau das, was Helmut Newton am meisten gefällt, obwohl er Kritik einstecken muss, denn die im Jahr 1992 in seinem Buch Pola Woman präsentierten Fotos werden als „unvollkommen“ angesehen. „Aber genau das war das Spannende: die Spontaneität, die Schnelligkeit.“

Polaroids Helmut Newton
Helmut Newton, Cindy Crawford, American Vogue, Monte Carlo 1991, © Helmut Newton Stiftung
Polaroids Helmut Newton
Helmut Newton, Amica, Mailand 1982 © Helmut Newton Stiftung

Die Ausstellung: Helmut Newton, Vogue, Mode und die Kreativen

Die Ausstellung ist umfangreich und ehrlich gesagt eine der umfassendsten, die der Mode und dem Polaroid gewidmet sind. Man schlendert durch Hunderte von Fotografien, die chronologisch präsentiert werden und die Entwicklung von Helmut Newtons Arbeit nachzeichnen, eines der einflussreichsten Modefotografen des 20. Jahrhunderts.

Der Zuschauer entdeckt so den kreativen Prozess des Künstlers, von seiner ursprünglichen Idee bis zum endgültigen Bild. Einige Fotos tragen sogar noch die handschriftlichen Anmerkungen von Newton, die das Polaroid als Arbeitswerkzeug bei der Bildkomposition belegen.

Was die Werke selbst anbelangt, so erfassen sie sowohl Landschaften als auch Szenen des Lebens in bürgerlichen Pariser Wohnungen, im Urlaub an der Côte d’Azur oder in Monaco. Newton versteht es meisterhaft, diese luxuriösen Orte authentisch darzustellen und gleichzeitig einen Hauch von Sexiness und Impulsivität einzubringen. Bereits 1978 werden seine Fotografien stärker inszeniert: mehr Schauspiel, Kompositionen inspiriert von der Renaissance und dem Hollywood-Kino.

Meine Lieblingsserie? Die Aufnahmen, die in den 80er Jahren in der Nähe von Schwimmbädern gemacht wurden, wo Ästhetik und Spontaneität zusammenfließen. Einige Aufnahmen, die mit geometrischer Strenge gearbeitet wurden, indem sie auf das Blau des Himmels oder des Wassers spielten, erinnern an die Arbeiten des amerikanischen Malers Edward Hopper.

Da Newton vor allem ein Modefotograf ist, ist die Mode natürlich ein zentrales Thema der Ausstellung. Der Zuschauer taucht somit in die Pariser Wohnungen ein, in denen Shootings für Yves Saint-Laurent stattfinden. Übrigens hatte der Designer, beeindruckt von Newtons Arbeit, ihm persönlich Aufnahmen seiner Kollektionen in Auftrag gegeben.

Schließlich beleuchtet die Ausstellung die emblematischen Kooperationen von Helmut Newton mit bedeutenden Persönlichkeiten der Mode, von Karl Lagerfeld bis Thierry Mugler, und bietet einen faszinierenden Einblick in seinen Einfluss im Bereich Luxus und Glamour.

Die anderen präsentierten Künstler

Die Ausstellung geht weiter mit den Arbeiten anderer Künstler, die das Polaroid in verschiedenen Formen erkundet haben. Ob realistisch oder experimentell, diese Aufnahmen zeigen die ganze Vielfalt dieses Mediums. Einige nutzen es, um den Moment mit Spontaneität festzuhalten, während andere es in Mosaiken oder abstrakten Werken umwandeln und mit den Unvollkommenheiten des Mediums spielen.

Was deutlich wird, ist, dass die Magie des Polaroids in seiner Fähigkeit liegt, den gegenwärtigen Moment einzufangen. Weit davon entfernt, ein einfaches Testwerkzeug zu sein, etabliert es sich als wahres künstlerisches Medium.

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